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projekt bernina

das beeindruckende berninagebiet aus ungewohnter perspektive…
projekt bernina: report
projekt bernina: panos
projekt bernina: shots

projekt bernina: report

die turbinen laufen an, die rotoren beginnen sich zu drehen, die kanzel beginnt ganz leicht zu schwingen. aus dem schwingen wird ein konstanter zug, als sich der ecreuil vom boden löst, um 90 grad dreht und seine nase zum hang, in richtung der alten olympiaschanze richtet…

mehr als ein halbes jahr vorbereitungen haben schliesslich dazu geführt, dass wir jetzt zu fünft im starken helikopter sitzen, der wie ein expresslift in richtung der rosatsch-krete zieht.

im hinteren teil der kanzel haben sich sabine, andi und ich so gut es geht komfortabel eingerichtet: sabi mit der aussicht nach rechts, andi auf der linken seite und ich am boden. dicke kleiderschichten und angehängte kameras schränken die bewegungsfreiheit in der ohnehin nicht grad geräumigen kanzel noch etwas ein.

der ecreuil überfliegt die rosatsch-krete und gibt den blick ins rosegtal frei. wir steigen immer noch, als uns jürg denoth, unser pilot, einige gute aussichtspunkte zeigt, ab denen wir die gewünschten abendpanoramen schiessen könnten. wir entscheiden uns schnell für eine schneverwehung gleich neben dem piz morteratsch, auf runden 3900 metern höhe. sie bietet genügend platz und stabilität, um den kräftigen ecreuil zu parken. flughelfer chrigi muss als erster raus: nach einer drehung um 90 grad steht die maschine stabil und jürg schaltet die maschinen ab.

das erste „shooting“ überwältigt uns fast schon: nicht nur sicht und licht sind fantastisch: auch die luft ist auf rund 4000 meter so dünn, dass schon wenige sätze oder das umrunden des parkierten helis zu atemschwierigkeiten führen.

die kameras klicken, die speicherkarten füllen sich. andi packt sogar seinen mitgebrachten externen blitz aus und wir schiessen panoramaketten mit und ohne heli. nach einigen minuten shooting beginnen wir bereits, die scharfe kälte zu bemerken, die auf dieser höhe bei sinkender sonne herrscht. wir bauen den blitz ab und werden – in der richtigen reihenfolge – von chrigi wieder an unseren plätzen im heli fest geschnallt.

weiter geht die reise richtung palü-massiv. jetzt öffnen wir die tür auch im flug und staunen zuerst über die doch recht angenehmen klimatischen bedingungen im heli – trotz der offenen tür und der nicht zu vernachlässigenden windgeschwindigkeit. als wir uns dann aber aus der kanzel lehnen, um schöne weitwinkel-aufnahmen zu schiessen, wird uns schlagartig die wirkung der umstände auf unsere körper und kameras klar: die d300 beginnt bei der bildfrequenz bald leicht zu schwächeln, und vor allem mein geliebtes 24-70/f2.8 wird erstaunlich schwergängig: es scheint als hätten die nikon-ingenieure bei der wahl des schmiermittels für die fokusmechanik nicht an temperaturen deutlich unter dem gefrierpunkt gedacht.
umso zuverlässiger arbeitet meine d700 mit dem mb-d10 und dem 14-24/f2.8. auch das sb900 verrichtet beim shooting auf dem morteratsch tadellos seinen dienst und leuchtet mir den heli und die in der nähe fotografierenden gut aus. immerhin: alle bedenken bezüglich den sich schnell vom dienst verabschiedenden akkus waren unbegründet.

etwas anders sieht es mit unseren extremitäten aus: die finger machen sich – oder machen sich eher nicht mehr – bemerkbar: schon nach der ersten sequenz fotografie aus dem offenen heli sind andi und ich mit fingergymnastik beschäftigt, um die nötigen feinwerkzeuge weiterhin zur verfügung zu haben…

nachdem wir die letzte sonne am biancograt nur um sekunden verpasst haben – was der atmosphäre der bilder keinesfalls abträglich ist – machen wir uns langsam wieder auf den weg richtung heliport st. moritz. jürg geniesst den rückflug ins tal angesichts der offensichtlich „flugfesten“ passagiere und demonstriert uns auf charmante weise die fliegerischen möglichkeites des teams ecreuil/denoth – sehr zu unserer freude: das licht über st. moritz ist noch nicht dunkel genug für nachtaufnahmen und wir geniessen einfach die kapriolen des rückfluges.

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